In einigen Wochen können die Bürger mit einer App in Erfahrung bringen, ob sie mit einem Corona-Infizierten in Kontakt stehen.
Dabei ist nicht die Rede von einer Überwachung der Bürger, sondern einer Aufzeichnung von Daten. Der Abteilungsleiter des Unternehmens APIS-IT Marin Katić erklärt für den kroatischen Rundfunk wie eine solche Corona-App funktioniert:
„Wir haben alle die gleiche Anwendung und untereinander werden digitale Schlüssel ausgetauscht. Wenn ich eine infizierte Person bin, wird mein Schlüssel über die Anwendung auf die Liste der infizierten Personen gesetzt. Wenn man mit einer infizierten Person in Kontakt steht, erhalten die Benutzer in diesem Moment auf ihrem Smartphone eine Benachrichtigung darüber“, erklärt Katić.
All dies geschieht auf freiwilliger Basis. Die infizierte Person trägt selber die Information der Diagnose in die App ein, die anderen Benutzern meldet, dass man in Kontakt mit einer infizierten Person mehr als 15 Minuten und in einem Abstand geringer als zwei Meter innerhalb der 14 Tage war. Dabei wird die Identität der Person nicht weiter gegeben. Bei einer Meldung kann der jeweilige Benutzer der App einen Arzt oder Epidemiologen kontaktieren.
„Es wird überhaupt keine Überwachung der Anwender vollzogen,“ erklärt Saša Bilić, der Vorstandvorsitzende von APIS.
Alle Standortdaten werden nur auf dem Smartphone eines Anwenders gespeichert und nach 14 Tagen automatisch gelöscht. Die Europäische Kommission betonte, es gehe nicht darum, einzelne Menschen zu tracken, sondern die Wirksamkeit der Pandemie-Maßnahmen zu überprüfen.
Die App macht Sinn, wenn wir über Tourismus sprechen und wenn alle in der Europäischen Union mehr oder weniger den gleichen Ansatz verfolgen, sagte der kroatische Innenminister Davor Božinović.
Die App kann auf jedem Betriebssystem eines Smartphones installiert werden und die Effektivität einer solchen App hängt von der Anzahl der Benutzer ab. Eine große Verwendung der App erhöht die Wirksamkeit im Kampf gegen das Coronavirus.
(Quelle: HRT) /Stimme Kroatien Textauszug
